RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer

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RANA-Projektsteckbrief

Managementplan für das FFH-Gebiet (SAC) 384 „Kammmolch-Biotop Tagebau Haverlahwiese“

Projektgalerie

Das FFH-Gebiet „Kammmolch-Biotop Tagebau Haverlahwiese“ ist Teil des im Jahr 2016 ausgewiesenen, 206 Hektar großen, Naturschutzgebietes „Tagebau Haverlahwiese“.
Das Plangebiet umfasst einen ehemaligen Tagebau mit einem Mosaik von Wald- und Offenlandbiotopen mit verschiedenen Kleingewässern.
Das FFH-Gebiet mit seinen zahlreichen Kleingewässern wurde aufgrund seiner besonderen Bedeutung als Lebensraum für Amphibien unter Schutz gestellt.
Die wichtigste Zielart für die Managementplanung ist der im Gebiet häufige Kammmolch mit einer landesweit bedeutsamen Population.
Eine weitere wertgebende Amphibienart im Gebiet ist die Kreuzkröte, die in einem Gewässer wie diesem einen optimalen Lebensraum finden könnte.
Es gibt keine gemeldeten FFH-LRT, aber Verdachtsfälle, zum Beispiel auf den LRT 3140 „Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche kalkhaltige Stillgewässer mit Armleuchteralgen“.
Auch bei den Landhabitaten gibt es wertvolle Flächen, zum Beispiel einen Verdacht auf den LRT 6210 „Kalk-Trockenrasen und ihre Verbuschungsstadien“.
Zur Offenhaltung der Landlebensräume wird seit Kurzem eine Herde aus Schafen und Ziegen eingesetzt.

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Laufzeit

2019–2020

Auftraggeber

Stadt Salzgitter, Fachdienst Stadtplanung, Umwelt, Bauordnung und Denkmalschutz, FG Umwelt

Gebietscharakteristik und Projektinhalte

Das FFH-Gebiet „Kammmolch-Biotop Tagebau Haverlahwiese“ ist ein 116,7 Hektar großes Gebiet im Westen der Stadt Salzgitter an der Grenze zum Landkreis Wolfenbüttel an der Westflanke des Salzgitterschen Höhenzuges. Es handelt sich um die Folgelandschaft eines ehemaligen Eisenerz-Tagebaus mit Abraumhalden, einem größeren Restsee und verschiedenen Sohlengewässern und kleinen Tümpeln. Der Abbau von Eisenerz fand in diesem Gebiet von 1938 bis 1964 im Tagebau bzw. bis 1982 im Tiefbau statt, wobei sowohl im Tage- als auch im Tiefbau 81 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert wurden. Die bergbauliche Nachnutzung, Sanierung und Sicherung begann nach dem Ende der Eisenerzförderung und erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte.

Das FFH-Gebiet ist Teil des im Jahr 2016 ausgewiesenen, 206 Hektar großen Naturschutzgebietes „Tagebau Haverlahwiese“. Dieses ist vom Landschaftsschutzgebiet „Waldgürtel zwischen Salzgitter-Osterlinde und Salzgitter Bad“ (Salzgitterscher Höhenzug) umgeben. Das Managementplangebiet hat eine Größe von 142 Hektar und umfasst das FFH-Gebiet sowie angrenzende Bereiche im Naturschutzgebiet, bei denen es sich überwiegend um Waldflächen handelt. Eine Teilfläche in Zuständigkeit der Niedersächsischen Landesforsten ist ausgespart, da für dieses Gebiet ein separater Plan erstellt wird.

Das Plangebiet umfasst ein Mosaik von Wald- und Offenlandbiotopen mit verschiedenen Kleingewässern. Das FFH-Gebiet wurde aufgrund seiner besonderen Bedeutung als Lebensraum für Amphibien unter Schutz gestellt. Die wichtigste Zielart für die Managementplanung ist der im Gebiet häufige Kammmolch mit einer landesweit bedeutsamen Population. Laut Standarddatenbogen kommen, neben dem Kammmolch, Kreuzkröte und Wechselkröte als weitere wertgebende Amphibienarten vor – diese jedoch in stark rückläufiger Tendenz. In der Vergangenheit fanden bereits umfangreiche Pflegemaßnahmen an den Laichgewässern statt, um diese immer wieder in initiale Verlandungsstadien zurückzuführen. Kürzlich wurde auch eine Schaf-Ziegen-Beweidung eingeführt, welcher der Offenhaltung der Landhabitate dienen soll.

Gemäß Standarddatenbogen sind für das Plangebiet keine FFH-Lebensraumtypen (LRT) gemeldet worden. Es gibt allerdings Hinweise auf die Lebensraumtypen 6210 „Kalk-(Halb-) Trockenrasen und ihre Verbuschungsstadien“, 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“, 1340* „Binnenland-Salzstellen“ sowie Gewässer-LRT, deren Vorkommensverdacht im Rahmen der Managementplanung überprüft werden soll. Im Gebiet kommen außerdem besonders geschützte Pflanzenarten vor, u. a. verschiedene Orchideen, wie bspw. Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea), Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) und Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine). Das Gebiet ist außerdem ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Heuschreckenarten, wie die Blauflügelige Sandschrecke, sowie eine artenreiche Avifauna.

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Mühlweg 39
D-06114 Halle
Tel.: 0345-1317580
E-Mail: info(at)rana-halle.de

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